Therapien


Die Therapie des CRPS ist immer sehr individuell und nicht jede Person spricht gleich gut auf eine Therapie an. Dadurch, dass sich CRPS in vielen verschiedenen Ausprägungen zeigt, lässt sich kein allgemeingültiges Therapiekonzept formulieren. Ein schneller Therapiestart und eine breite Aufstellung an Therapiemöglichkeiten können dabei helfen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen.

 

Die Therapie von CRPS ist nicht einfach und sollte von erfahrenen Ärzt*Innen und Therapeut*Innen begleitet werden, die sich mit CRPS gut auskennen.

 

Da die genaue Ursache noch immer nicht geklärt ist, ist die Therapie und Behandlung auf die Symptombekämpfung ausgerichtet. Bei der CRPS-Therapie geht es deshalb vor allem darum, die Schmerzen erträglicher zu machen, die Funktion der betroffenen Extremität zu verbessern bzw. wieder herzustellen und dass man Hilfsmittel und Tricks findet, um den Alltag zu vereinfachen.

Da durch Schonhaltungen und Veränderungen in der betroffenen Extremität der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen wird, sollte auch darauf geachtet werden, den ganzen Körper mitzubehandeln.

Die Therapie des CRPS ist meistens multimodal aufgebaut (=besteht aus verschiedenen Therapien). Dabei spielen in der Regel nicht-medikamentöse und medikamentöse Massnahmen eine Rolle. Je früher eine Behandlung einsetzt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Schlägt diese Kombinationstherapie unzureichend an, kann über weitere Interventionen nachgedacht werden. Diese sollten von speziell dafür ausgebildeten Ärzt*Innen durchgeführt werden (z.B. Infiltrationen, Implantationen etc).

 

Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt bei der Therapie in der Akutphase ist eine Chronifizierung zu verhindern. Leider bleibt bei vielen eine gewisse Funktionseinschränkung oder andere Restsymptome.

 

Ganz wichtig: Geben Sie bitte nie auf!

 

Untenstehend finden Sie eine Leitlinie, die viele Therapieansätze und deren Studienlage zusammenfasst.

 

Leitlinien zur Behandlung von CRPS der Deutschen Neurologischen Gesellschaft (Stand 2018):

 

"Diagnostik und Therapie komplexer regionaler Schmerzsyndrome (CRPS)"(1)

Download
DGN-Leitlinien_ CRPS_2018.pdf
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Ausserdem finden Sie in den unten aufgeführten Artikeln weitere Hinweise zur Therapie und der momentanen Forschung:

 

 


Eine Zusammenfassung von Erfahrungsberichten

 

Die CRPS-Therapie braucht oft sehr viel Zeit und Geduld von allen Beteiligten und verläuft meist nicht geradlinig. Leider bleiben oft Funktionseinschränkungen und/oder Restsymptome zurück.

Wie erwähnt ist jede Person anders und schlussendlich müssen Sie selbst entscheiden, welche Therapiewege Sie einschlagen.
Es kann durchaus vorkommen, dass eine Therapie oder Medikation eine Zeit lang hilft, dies jedoch zu einem späteren Zeitpunkt kontraindiziert ist und umgekehrt.

Hören Sie auf Ihren Körper und versuchen Sie aktiv Ihre Therapie mitzugestalten.

Es ist normal, dass man erst einmal überfordert ist und einfach sein Leben vor CRPS zurückhaben möchte. Viele nehmen psychologische Unterstützung wahr. Leider kann Ihnen das alles niemand abnehmen. Am besten lassen Sie sich auf die Therapie ein und probieren alles aus.

Es erleichtert es sehr, wenn Ihnen ein erfahrenes Team zur Seite steht.

 

Wichtige Tipps:

-       Freuen Sie sich an jedem Fortschritt, egal wie gross oder klein sie scheinen und lassen Sie sich nicht von den Rückschritten entmutigen, sondern kämpfen Sie weiter!

-        Hilfe anzunehmen ist eine Stärke und keine Schwäche!

 

-        Ihr Umfeld wird diese veränderte Situation ebenfalls wahrnehmen und darauf reagieren. Nutzen Sie diese Unterstützung und teilen Sie sich mit. (was ist gerade geplant, wie fühlen Sie sich, Ängste etc.)


Die folgende Aufzählung an Therapien ist nicht abschliessend und wird laufend erweitert und bearbeitet.

 


(1) Birklein F. et al. Diagnostik und Therapie komplexer regionaler Schmerzsyndrome (CRPS), S1-Leitlinie, 2018; in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 27.02.2019) 

(2) Storz C. et al. CRPS: Aktuelle Erkenntnisse und Empfehlungen aus der Forschung, Manuelletherapie 2020; 24: 223–226. Online: www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1266-4361 (abgerufen am 10.02.2023)

(3) Harnik M.A. et al. (2021). Komplexes Regionales Schmerzsyndrom (CRPS) - Teil 2. SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM, 21(15–16):245–250. Online: smf.swisshealthweb.ch/de/article/doi/smf.2021.08716 (abgerufen am 14.12.2023)